tiergestützte Arbeit | animal-assisted work


Sprechen wir von tiergestützter Therapie und tiergestützten pädagogischen Interventionen so denken die meisten Menschen zuerst an Hunde und Pferde. Die Entdeckung der Nutztiere nimmt nur langsam Einzug in die therapeutische Arbeit. Besonders in der Altenpflege hat sich der Einsatz von Nutztieren bewährt. Ältere Menschen kennen diese Tiere noch aus ihrer Kindheit und kommen über den Kontakt zu ihnen leichter ins Gespräch. Unsere Kinder sind den Kontakt zu Nutztieren kaum mehr gewöhnt. Oft ist es das erste Mal, dass sie überhaupt ein Schwein sehen. Sie sind von ihnen fasziniert. Mir ist es ein großes Anliegen, dass Kinder auch wissen, was sie Essen. Das fängt mit der Karotte an, die unter der Erde wächst, aber sollte nicht dort enden. Der bewusste und respektvolle Umgang mit Lebewesen, Nahrung und Tieren sollte bei tiergestützten Einsätzen mit Kindern genauso vermittelt werden. Kune Kune eignen sich aufgrund ihres Temperaments für die Arbeit im therapeutischen Setting. Sie sind den Menschen sehr aufgeschlossen und in ihren Bewegungen nicht so hektisch wie Mini Schweine. Ihr Nachteil ist aber eindeutig ihre Größe. Das Setting in dem Kune Kune einsatzfähig sind scheint mir aber auf die stationäre Arbeit begrenzt zu sein. Kune Kune sind schwer zu transportieren und jeder Transport muss gemeldet werden. Man braucht einen Hänger und das Setting müsste in einem ebenerdigen Raum stattfinden. Vielmehr scheint ihr Einsatzgebiet Kinder- und Therapiebauernhöfe zu sein. Grundsätzlich ist bei den Klienten darauf zu achten, dass sie festes Schuhwerk tragen. Auch das liebste Kune Kune kann einem einmal auf den Fuß steigen. Jeder, dem das schon einmal passiert ist, weiß wie schmerzvoll und auch blutig das sein kann. Ähnliche Vorsorge gilt den Hauern. So toll es ist, dass Menschen auch die beeindruckenden Hauer der Schweine zu sehen, aber bei Therapietieren haben sie nichts verloren. Genauso gehören aber auch die Tiere geschützt. Gehstöcke gehören zur Seite gestellt, Rollstühle gesichert und es sollte immer eine 2. Betreuungsperson anwesend sein, um Gefahrensituationen zu entschärfen. Immer wieder stellt sich die Frage, welches Schwein besonders als Therapietier geeignet ist. Da die Arbeit für die Tiere anstrengend ist, müssen sie optimale Rahmenbedingungen haben. Die Haltung muss tiergerecht sein. Die ausgewählten Tiere müssen gesund und erwachsen sein. Tiere, die Parasiten und/oder Krankheiten übertragen sind für Menschen, die sich eventuell eh schon in einem geschwächten Gesundheitszustand befinden, eine große Gefahr. Regelmäßige tierärztliche Kontrolle und Entwurmung sind Voraussetzung. Außerdem müssen Therapietiere ein optimales Exterieur besitzen, denn nur so ist gewährleistet, dass sie schmerzfrei sind. Es ist dabei nicht wesentlich, dass sie 100% dem Zuchtstandard der EKKPS entsprechen, aber sie dürfen keine Defizite zeigen, welche Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben. Schmerzen können auch die liebsten Tiere aggressiv machen. Was das Geschlecht des Tieres betrifft, würde ich kastrierte Eber wählen. Sie sind vom Temperament am ausgeglichendsten. Für viele Klienten ist aber auch das Geschlecht des Tieres wichtig und so kann es sein, dass manchmal der Bezug zu einer Sau gewünschter und leichter ist. Schön ist es, wenn man auf unterschiedliche Geschlechter und Charaktere zurückgreifen kann. Wichtig sind Charaktereigenschaften die ein Therapietier mitbringen muss. Ein sicheres, ruhiges Wesen, geringe Aggressionsbereitschaft, Führigkeit und Freundlichkeit gehören zu den Attributen die essenziell sind und grundsätzlich dem Rassestandard entsprechen. Es sollte dabei ein grundsätzliches Interesse an Menschen, auch an fremden bestehen, eine hohe Empathie, aber mit großer Resistenz gegenüber Umweltstress. Mensch und Tier müssen gut miteinander kommunizieren können, das heißt, dass die Bezugsperson sich viel mit dem Schwein beschäftigt haben muss. Wissen über das Verhalten, aber auch die Haltung der Kune Kune sind Voraussetzung. Schließlich geht es hier immer um einen Einsatz eines Teams. Das Tier ist hier Vermittler zwischen Pädagogen/Therapeuten und Klienten und weder Co Therapeut noch Mittel zum Zweck. Der Verein THL-Tiere Helfen Leben (http://www.tiere-helfen-leben.at/) bildet nicht nur Mensch-Hundeteams, sondern auch Mensch-Schweine Teams, aus. Der Vorteil ist, dass man als Team versichert ist und man den speziellen Umgang mit unterschiedlicher Klientel in Theorie und Praxis lernt. Am Ende der Ausbildung gibt es eine staatliche Prüfung, die einem den Zugang zu vielen Institutionen öffnet.

von Josefine Liebe


When we talk about animal assisted therapy and animal assisted pedagogic interventions most people think about dogs and horses first. Slowly the discovery of livestock for therapeutical work takes place. Especially using livestock in geriatric care proved itself. Elderly people know these animals still from their childhood and get easier into conversation through them. Our children are not used to having contact with livestock  anymore. Often they see a pig for the first time. They are fascinated by them. For me it is very important that children know what they eat. It starts with a carrot that grows under the earth, but it shall not end at this point. Dealing considered and respectful with living creatures, food and  animals shall be communicated in animal assisted interventions with children as well.

Because of their temperament, Kune Kune are suitable for working in a therapeutical setting. They are very open-minded towards human and not as hectic as mini pigs in their movements. But their disadvantage is definitely their size. The setting Kune Kune are suitable for seems to be restricted to stationary work. Transport of Kune Kune is difficult and every transport has to be registered. You need a trailer and the setting has to take place at ground level. Rather their field seems to be farms for children and therapy.

In principle you have to pay attention that your clients wear sturdy shoes. Even the most handsome Kune Kune could step on a foot. Everyone who has experienced this knows how painful and bloody it could be. Make similar provisions for tusks. Even it is great for people seeing these impressive tusks there is no place for them in therapy. In the same manner pigs have to be protected. Walking-sticks should be put aside, wheel-chairs have to be secured and you need a second person for defusing hazardous situations.

Again and again the question, which pig is suitable for animal assisted therapy, comes up. Because the work is exhausting, they need to have optimal prevailing conditions. Keeping has to be animal friendly. The chosen animals have to be healthy and adult. Animals that pass on parasites and/or diseases are a great risk for people, who eventually are already weakened by diseases. Regular check-ups at the veterinary and deworming are compulsory. Additionally animals used in therapy have to show an optimal exterior, because only then you know they do not feel any pain. It is not mandatory that they fit 100% the breeding standards of the EKKPS, but they should not show any deficits which affect health. Pain could even lead the most handsome animals to aggression. Concerning sex I would prefer castrated boars. Their temperament is equable. For many clients the sex of the animal counts a lot and for some people the contact to a sow is easier. It is good to have different sexes and characters.

Characteristics of an animal used in therapy are important. Secure, quiet, a low level of aggression, easy to handle and friendly are essential attributes and correspond to the breed standards. There shall be a basic interest in humans, also in foreigners, a high level of empathy and a big resistance against stress. Human and animal have to communicate well and this means that the responsible person has to work a lot with this pig. Knowledge on their behavior and keeping of Kune Kune are obligatory. Finally all is about teamwork. The animal plays a role as a communicator between pedagogue/therapist and clients and neither as a co-therapist nor as a means to an end. The society THL-Tiere Helfen Leben (http://www.tiere-helfen-leben.at/) trains not only human-dog teams, but also human-pig teams. The advantage is an insurance as a team and you are able to learn about the special handling with different clients in theory and practical. At the end of the training you complete a state-certified test which opens you access to a lot of institutions.

by Josefine Liebe